
Das künftige Wohnquartier berücksichtigt verschiedene Wohnformen u.a. für Senior/innen, Alleinerziehende, Singles und junge Familien sowie ein karitatives Angebot zu Pflegeeinrichtungen. Neben einem entsprechenden Mix an Wohnformen sollte auch eine angemessene Strukturierung aus Grün- und Erholungsflächen sowie eine Quartiersmitte entwickelt werden. Das direkte Lebensumfeld in Form von Nachbarschaften gewinnt zunehmend an Bedeutung und die Organisation in lokalen Gemeinschaften rückt stärker in den Fokus, sodass mit dem entwickelten Konzept hierauf ein besonderer Fokus gelegt wurde. Das Prinzip der Nachbarschaften findet sich im gesamten Plangebiet in Form von kleinteiligen Hofsituationen wieder, die trittsteinartig in das Wohngebiet integriert werden. Im Zentrum des Quartiers sieht das bauplanungsrechtlich umgesetzte Konzept eine Platzsituation vor, die gemeinsam mit dem hieran angliedernden Grünzug die zukünftige Quartiersmitte ausbildet. Der eher urban gehaltene Quartiersplatz und der Grünzug bilden ein gemeinsames Pendant, wodurch insgesamt ein differenziertes Angebot an Begegnungsmöglichkeiten für die Quartiersbewohner, Leverner und Stemweder geschaffen werden kann.
Gleichermaßen übernimmt der Grünzug eine gliedernde Funktion im Plangebiet, wodurch sich dieses in zwei Teilbereichen beschreiben lässt. Der östliche Bereich greift die mit der 3. Änderung des Bebauungsplanes vorgesehene und bereits umgesetzte Straßenführung auf und setzt an ihr Ende anstatt einer einfachen Wendeanlage eine Platzanlage mit grün ausgestaltetem Kern.
Der Auftakt in das Quartier erfolgt von der Leverner Straße aus kommend über eine zweigeschossige Bebauung auf der heutigen Grünfläche, die zum einen die Bebauungstypologie des östlichen Verlaufs der Straße Kalberkamp aufgreift und zum anderen den Übergang zu den um den zentralen Quartiersplatz angeordneten Gebäuden ausbildet. Diese öffnen sich entsprechend zur Platzanlage und verleihen dieser somit ein städtebauliches Gesicht. Um auch nach Süden hin eine entsprechende Raumkante auszubilden, sind entlang der Leverner Straße im Bereich des Quartiersplatzes ebenfalls mehrgeschossige Gebäude vorstellbar. In den großvolumigen Gebäuden können sowohl Miet- als auch Eigentumswohnungen für Familien, Singles oder ältere Menschen entstehen, als auch Einrichtungen der Pflege in Form einer Wohnanlage, einer Sozialstation oder ähnliches.
Westlich angrenzend an den Nord-West-verlaufenden Grünzug soll über eine sog. Kettenhausbebauung der Übergang von den großformatigen Gebäuden um den Quartiersplatz hin zu einer klassischen Einfamilienhausbebauung geschaffen werden. Eine Kettenhausbebauung zeichnet sich durch ihre einseitig grenzständige Bauweise aus, die als Hybrid zwischen einer Reihenhaus- und Doppelhausbebauung angesehen werden kann und somit eine Abstufung der Bebauungsdichte am Quartiersplatz vornimmt. Zudem erhält mit der Kettenhausbebauung der geplante Grünzug an seiner Westseite eine entsprechende bauliche Raumkante. Gleichzeitig bilden die Kettenhäuser das Bindeglied zwischen den zwei Nachbarschaftshöfen westlich angrenzend. Die hier geplanten Einfamilienhäuser gruppieren sich um zwei südlich und nördlich ausgebildeten Platzanlagen, wodurch jeweils kleinsituierte Nachbarschaften entstehen.
Ein verkehrlicher Ringschluss erfolgt im Wohnquartier ausschließlich für Fußgänger und Radfahrer über die im Plangebiet vorgesehenen Straßen sowie eine Fuß- und Radverbindung im Norden der Grünfläche. Die Anbindung ins Umfeld kann über einen Anschluss an den Fuß- und Radweg entlang des Regenrückhaltebeckens hergestellt werden. Zudem soll in Verlängerung der Grünachse ein Fuß- und Radweg zur Leverner Straße / Buchhofstraße hergestellt werden, womit eine kurzwegige Verbindung zum Ortskern möglich ist.