Städtebaulicher Entwurf
Besonderheiten
  • Verbesserung und Förderung von Mikroklima und Biodiversität
  • Minimierung des Kfz-Anteils im Straßenbild
  • Zentraler Grünzug mit Habitatfunktion für Fledermäuse, Vögel und Amphibien, Integration eines naturnahen Waldspielplatzes.
Aufgabenstellung

Die Aufgabe bestand darin, eine innerstädtisch gelegene, bislang ungenutzte und verwilderte Fläche im Siedlungsgefüge von Gronau für eine qualitätsvolle Wohnnutzung zu erschließen. Die Fläche, ehemals als Hausgärten genutzt, besitzt heute Waldeigenschaften, ist jedoch nicht öffentlich zugänglich und erfüllt keine Funktion als Grün- oder Freifläche. Ziel war es, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für eine wohnbauliche Entwicklung zu schaffen, die sowohl den städtebaulichen Anforderungen als auch den Belangen des Umwelt-, Klima- und Artenschutzes gerecht wird.

Die Planung reagiert auf:

  • den hohen Wohnraumbedarf in Gronau,
  • die begrenzten Bauflächenreserven,
  • die Anforderungen der Energie- und Mobilitätswende,
  • und die Notwendigkeit einer flächensparenden Innenentwicklung.
Planungsziele

Mit der Planung soll ein vielfältiges, sozial durchmischtes und klimaangepasstes Wohnquartier entstehen, das sich städtebaulich verträglich in die Umgebung einfügt. Die Nachverdichtung erfolgt im Sinne der Innenentwicklung und trägt zur Entlastung des angespannten Wohnungsmarktes bei. Besondere Ziele sind die Förderung nachhaltiger Mobilitätsformen, die Minimierung der Flächenversiegelung, die Integration hochwertiger Grünstrukturen sowie die Umsetzung eines ganzheitlichen Energiekonzepts mit verbindlicher Nutzung erneuerbarer Energien.

Städtebauliches Konzept
  • Vielfältige Wohnformen: Einzel-, Doppel- und Mehrfamilienhäuser mit bis zu drei Vollgeschossen und Staffelgeschossen.
  • Grünstruktur mit Parkcharakter: Erhalt eines zentralen Grünzugs mit Waldspielplatz und artenschutzrelevanten Baumbeständen.
  • Klimaschutzmaßnahmen: Dachbegrünung, extensive Begrünung von Tiefgaragen, Pflanzgebote und Verzicht auf Steingärten.
  • Mobilitätskonzept: Tiefgaragen zur Reduktion des ruhenden Verkehrs, E-Ladestationen, fuß- und radläufige Verbindungen.
  • Energieeffizienz: Verpflichtende Installation von Photovoltaikanlagen auf geeigneten Dachflächen.
Weiterentwicklung Städtebaulicher Entwurf

Bauleitplanung
  • Art der baulichen Nutzung: Allgemeines Wohngebiet (WA) gemäß § 4 BauNVO.
  • Maß der baulichen Nutzung: GRZ bis 0,4 (mit Überschreitungen bis 0,6), GFZ bis 1,2, Gebäudehöhen bis 12,5 m.
  • Bauweise: Offene Bauweise mit differenzierten Gebäudetypologien.
  • Grünordnung: Erhalt und Ergänzung von Baumbeständen, extensive Dachbegrünung, naturnahe Gartengestaltung.
  • Verkehr und Erschließung: Ringförmige Planstraße, Anbindung an das bestehende Verkehrsnetz, gute ÖPNV-Erreichbarkeit.
  • Ver- und Entsorgung: Anschluss an bestehende Infrastruktur, geplante Energiezentrale, Entwässerung über Zollstraße.
  • Umwelt und Artenschutz: Umweltprüfung, Kompensationsmaßnahmen über Ökokonto, Schutz von Fledermäusen, Vögeln und Amphibien.
  • Forstrechtlicher Ausgleich: Erstaufforstung von 43.190 m² als Kompensation für Waldumwandlung
Planzeichnung B-Plan

Stadt Gronau
Aufstellung B-Plan Nr. 52
„Wohnquartier Innenstadt West“